DTM macht sich endgültig lächerlich

In Sport

Die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft, kurz DTM, dümpelt seit Jahren mehr oder minder erfolgreich vor sich hin, da sie es nicht schafft, mehr als zwei Hersteller ins Boot zu holen. So fährt Mercedes gegen Audi, und dafür, dass nur zwei Hersteller an Bord sind, wird teilweise doch erstaunlich guter Sport geboten, auch wenn ich persönlich das in der DTM exerzierte “Das Team geht vor alles” in Form der massiv eingesetzten Stallorder überhaupt nicht mag. Das geht nicht nur mir so, viele Rennsportfans sehen das ähnlich, die Rennen sollen durch die Fahrer auf der Strecke entschieden werden, nicht durch den Boxenfunk. Trotzdem gibt es oft gute Rennen, was auch an den extrem hochgezüchteten Tourenwagen liegt, die Bezeichnung Formel 1 der Tourenwagen ist sicherlich nicht ganz falsch dafür.

Heute jedoch hat sich die DTM selber richtig lächerlich gemacht. Erst schießt der in der Meisterschaft aussichtslos zurückliegende Mika Häkkinen (Mercedes) den im Rennen führenden und in der Meisterschaft auf Platz zwei liegenden Martin Tomczyk (Audi) auf Grund eines sehr optimistisch gelegten Bremspunktes ab, später dann nimmt Daniel La Rosa (Mercedes) den Führenden in der Meisterschaft, Matthias Ekström (Audi), aus dem Rennen. Und nach dem es dann im Rennen ähnlich weiterging, hat die Audi Teamleitung dann beschlossen, alle Audi-Rennwagen aus dem Rennen zu nehmen, so dass die letzten 10 oder 8 Runden nur noch ein paar Mercedes durch die Gegend fuhren. Viele waren das nicht mehr, denn auch dort gab es einige Ausfälle wegen der Kollisionen oder technischer Defekte. Das Pfeifkonzert von den Rängen war trotz der sehr lauten DTM-Fahrzeuge sehr gut zu hören!

Laut Aussage von Audi-Motorsportchef Ulrich wurden die Fahrzeuge aus dem Rennen genommen, damit die Fahrer sich auf Grund der Vorkommnisse nicht selber zu unüberlegten Aktionen verleiten lassen und z.B. den am besten in der Meisterschaft liegenden Mercedes-Fahrer Bruno Sprengler von der Strecke holen, denn das wäre ja nicht die Art, wie Audi seine Rennen fahren würde. Norbert Haug, Motorsportchef von Mercedes, war auch einigermassen angefressen in dem Interview nach dem Rennen, und der ARD-Reporter wirkte recht hilflos in seiner Art, Fragen zu stellen um den Sinn des ganzen herauszufinden (was nicht gelungen ist). Meine Meinung: Gegner von der Strecke schießen hat mit Sport nicht mehr viel zu tun, auch wenn Tourenwagensport sicherlich auch vom Kontakt zwischen den Autos lebt. Aber das kurz vor Ende der Meisterschaft beide Führende von Konkurrenten aus dem Rennen geschossen werden, das muss echt nicht sein.

Immerhin hat Mercedes dann darauf verzichtet, Bruno Spengler ganz nach vorne zu holen, man wollte dann wohl doch Jamie Green nicht noch 14 Sekunden warten lassen und die Achtung der Zuschauer nicht ganz verlieren, so fährt nun Spengler mit zwei Punkten Rückstand zum Finale nach Hockenheim, vorher waren es 10 Punkte.

Update: Wie Daniel zu Recht bemerkte, hatte ich Tomczyk und Ekström vertauscht, das hab ich korrigiert.