Mein neuer PC

In PC-Stuff

Alle Jahre wieder…

... wird es ja mal wieder Zeit für einen neuen Rechner, und mein alter Rechner war inzwischen doch schon über zwei Jahre alt. Allerdings war es eigentlich nicht so, das dieser für die normale Arbeit zu langsam war, bei einigen Spielen und vor allem beim Bearbeiten und Umwandeln von Videos dagegen wünschte ich mir jedoch schon etwas mehr Geschwindigkeit. Daher wuchs in den letzten Monaten schon der Wunsch, endlich mal was neues zu haben, und ich hatte das auch schon des öfteren mal gesagt, so daß einige meiner Freunde es schon gar nicht glauben konnten, das ich mir nun doch endlich was bestellt habe.

Durch das beständige Studium von diversen Hardware-Tests, Internet-Sites und auch Fachzeitschriften hatte sich in den letzten Monaten schon recht fest herauskristallisiert, was ich eigentlich haben wollte. Als erstes wollte ich wieder zu Intel wechseln, weg von AMD. Nicht etwa, weil AMD schlechte Prozessoren baut, oder weil diese instabil seien, nein, das sind alles nur Gerüchte und entspricht nicht meinen Erfahrungen. Sondern einfach, weil der aktuelle Pentium 4 nun auch wirklich ein Prozessor ist, der dank Hyperthreading einen ernsthaften Technologievorteil bietet. Daher meine Wahl eines P4 als Prozessor für meine neue Maschine.

Zu dieser CPU benötigt man dann natürlich auch ein passendes Motherboard, mit dem man diesen Prozessor auch ausnutzen kann. Ich hatte mich da für den Canterwood-Chipsatz (i875P) von Intel entschieden, da dieser neben einer guten Dual-Channel-Technologie für die Speicheranbindung es auch ermöglicht, per CSA eine Netzwerkschnittstelle direkt an die Southbridge anzubinden, so daß Netzwerktransfers nicht den PCI-Bus belasten. Daher war auch die Anbindung von On-Board-LAN per CSA ein wichtiges Kriterium bei meiner Auswahl. Nachdem ich dann die Features und Fähigkeiten von verschiedenen Motherboards verglichen hatte, entschied ich mich für das Chaintech 9CJS Zenith, welches mir als das passendste erschien, auch wenn dieses Board sogar einige Ausstattungsmerkmale hat, die ich eigentlich gar nicht brauche. Diese Eigenschaft hatte es aber mit fast allen anderen Boards gemein. Und auf Grund des ausgezeichneten On-Board-Sounds des Chaintech kann ich auch auf eine zusätzliche Soundkarte vollkommen verzichten.

Als Grafikkarte wollte ich dann ebenfalls etwas haben, was jetzt erstklassig ist und auch noch eine ganze Weile ausreichen wird, daher entschied ich mich dabei für eine ATI Radeon 9800 Pro. Es gibt ja Leute, die bemängeln die Qualität der Treiber von ATI, und das diese für jedes neue Spiel einen neuen Patch herausgeben, damit dieses Spiel auch gut läuft, aber ich halte das doch eher für übertrieben, wobei ATI sicherlich mehr Probleme mit seinen Treibern hat als NVidia.

Als Harddisk-Subsystem wollte ich etwas haben, was meiner persönlichen Faulheit bei der Datensicherung zumindest eine gewisse Redundanz entgegensetzt, d.h. es musste RAID her. Im alten Rechner hatte ich schon zwei Platten als RAID-1, also gespiegelt, installiert, was sich auf Grund der Verwendung der unglaublich schnell sich selbst zerstörenden DTLA-Festplatten von IBM (nun Hitachi) eine weise Entscheidung war. Allerdings fand ich die Performance von IDE doch immer wieder grauslich, insbesondere, wie trotz moderner Chipsätze das Gesamtsystem immer noch ausgebremst werden kann, auch wenn die CPU-Belastung angeblich nur wenige Prozent beträgt, wenn man intensiv auf der Festplatte arbeitet. Ich hätte ja gerne ein SCSI-System gehabt, aber die Preise für einen guten SCSI-Raidcontroller und dazu mindestens 3 SCSI-Festplatten für ein RAID-5 hätten den Preis alleine für das Plattensystem auf ca. € 2000,- hochgetrieben, und das war mir dann doch etwas viel.
Da traf es sich günstig, das ICP Vortex gerade einen neuen S-ATA RAID-Controller herausgebracht hatte, mit dem man S-ATA-Platten als RAID betreiben konnte. Daher entschied ich mich dann für diesen Controller, der zwar teurer ist als andere IDE-RAID-Controller von 3ware oder Promise, aber ein Test in der c’t hatte mich von normalen IDE-RAID-Controllern abgeschreckt, denn die RAID-5 Performance davon war eher grausam.

Bei den Festplatten entschied ich mich dann für die S-ATA-Version der Maxtor DiamondMax Plus9 mit 8 MB Cache, da diese als S-ATA-Platte doch erheblich bessere Testwerte aufwies als ein entsprechendes Modell von Seagate. Mit drei Platten von jeweils 120 GB ergibt dies im RAID-5 dann eine nutzbare Kapazität von 240 GB, was nun wirklich mal für längere Zeit reichen sollte.

Gehäuse und Kühlung

Ein wichtiger Punkt bei meinen PCs ist immer eine vernünftige Kühlung, und damit einhergehend ein leises Betriebsgeräusch. Ein Rechner, der unendlich viel Lärm macht, stört mich deutlich beim Arbeiten, daher lege ich Wert auf geringe Lärmemissionen durch den Rechner. Daher entschied ich mich, zur Kühlung der CPU nicht den Boxed-Kühler von Intel zu verwenden, der mit der CPU mitgeliefert wird, sondern ein leistungsfähigeres und leiseres Modell, nämlich den CNPS-7000-Cu von Zalman. Zur Kühlung der Grafikkarte griff ich ebenfalls auf eine andere Lösung zurück und ersetzte den Originalkühler der Radeon durch den ZM-80A HP von Zalman, einen passiven Kühler, der mittels Heatpipe eine riesige Kühlfläche zur Ableitung der Wärme bereitstellt.
Das Gehäuse ist bei der Suche nach einem leisen Rechner ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Ich hatte auch da lange überlegt, und zwischen gedämmten Gehäusen verschiedener Hersteller geschwankt, auch überlegt, ob ich ein Aluminium-Gehäuse von Lian Li oder Coolermaster nehmen sollte. Allerdings fielen dann doch einige Gehäuse auf Grund von übertriebenen Preisen heraus – mehr als 200 € für ein Gehäuse halte selbst ich dann doch für übertrieben. Daher entschied ich mich dann für das Antec Sonata Gehäuse, das auch einige interessante Detaillösungen bietet. So sind z.B. die Festplatten seitlich montiert und werden gummigelagert in Einschubrahmen montiert. Die Lüftung des Gehäuses erfolgt über einen großen 120mm Lüfter, der auch noch über das Netzteil temperaturgesteuert wird. Noch dazu ist das Gehäuse optisch sehr schön, was allerdings nicht der wichtigste Punkt bei meiner Entscheidung war.

Teileliste

Hier nun die vollständige Liste der Teile, aus denen der Rechner zusammengesetzt wurde:

Zusammenbau + Bilder

Nach ca. 2 Wochen Wartezeit nach der Bestellung war es dann soweit, die wichtigen Komponenten waren alle da. Nach dem Auspacken wurde erstmal das Motherboard eingebaut, und dann die weiteren Komponenten. Der Zusammenbau lief größtenteils problemlos, das Gehäuse ist zwar etwas eng, und da es keinen Mainboard-Schlitten hat, muß man etwas fummeln, aber insgesamt ging es. Auf Grund der Enge des Gehäuses ist es auch etwas problematisch, die ganzen Kabel richtig zu verlegen, irgendwann schnapp ich mir mal nen Haufen Kabelbinder und sortiere das alles mal neu – im Moment ist es mir noch zu unordentlich darin, wie man auch auf den Bildern vom Zusammenbau sehen kann.

Nach dem Zusammenbau kam dann die Installation. Als erstes musste das RAID-5 initialisiert werden, was dank der einfach zu bedienenden RAID-Console wirklich einfach ging. Allerdings dauerte dies doch ziemlich lange, denn zum erstmaligen Berechnen der gesamten Parity-Informationen brauchte der Controller doch fast 8h. Daher konnte die weitere Installation erst am Tag darauf fortgesetzt werden.
Die Installation von Windows XP (SP1) lief eigentlich recht einfach ab, allerdings war XP der Meinung, es müsste alle Laufwerke in der CBox3 und die ganzen CD-Laufwerke vor der Systempartition einsortieren, so dass ich auf einmal ein Boot-Laufwerk I: hatte. Das hat mich erstmal nicht gestört, aber da sich dadurch doch die Probleme häuften, habe ich dann noch einmal neu installiert, nachdem ich vorher nicht benötigte Hardware erstmal wieder abgeklemmt hatte. Beim zweiten Mal lief die Installation auch sauber durch, und ich hatte Windows XP auf Laufwerk C:, und die Probleme waren alle weg.
Benchmarks

Da ich ja nun so furchtbar schnelle Hardware habe, gibt es auch ein paar Benchmarks dazu. Die meisten Sachen gibts aber nur als nackte Zahlen, Vergleichswerte muss man sich dann von anderen Sites und anderen Tests besorgen. Ich habe folgende Tests durchgeführt:

Ergebnisse H2Benchw

Kapazität:  CHS=(29884/255/63), 480086460 Sektoren = 234417 MByte
Interface-Transferrate mit Blockgröße 128 Sektoren bei 0.0% der Kapazität:
Sequenzielle Leserate Medium (ungebremst): 53281 KByte/s
Sequenzielle Leserate Read-Ahead (Verzögerung: 1.32 ms): 87795 KByte/s
Wiederholtes sequenzielles Lesen ("Coretest"): 88222 KByte/s
Dauertransferrate (Blockgröße: 128 Sektoren):
Lesen:     Mittel 51302.8, Min 29703.5, Max 57398.7 [KByte/s]
Zugriffszeit Lesen:     Mittel 19.62, Min 3.50, Max 44.03 [ms]
Zugriffszeit Lesen (<504 MByte):     Mittel 6.53, Min 0.13, Max 15.28 [ms]
Anwendungsprofil `Swappen': 10110.9 KByte/s
Anwendungsprofil `Installieren': 11666.8 KByte/s
Anwendungsprofil `Word': 20509.8 KByte/s
Anwendungsprofil `Photoshop': 20524.2 KByte/s
Anwendungsprofil `Kopieren': 72691.7 KByte/s
Anwendungsprofil `F-Prot': 6430.6 KByte/s
Gesamtergebnis: Anwendungsindex = 16.5
!!! WARNUNG: Anwendungsprofile ungenau, da nur lesend gemessen
Timeraufl&#246;sung: 0.000 &#181;s, 3006.880 MHz
Timerstatistik: 901855850 Aufrufe, min 1.46 &#181;s, mittel 7637.06 &#181;s, max 8082017.08 &#181;s
Testbeginn:  08.06.03  17:48:21
Testversion: Id: h2bench.c,v 3.6 2002/10/31 14:06:35 bo Exp $/Win32
Kommandozeile: H2BENCHW -a -w icp 0

Die Ergebnisse der Zonenmessung habe ich in einer Grafik zusammengefasst:

Zonenmessung

Wie man sehen kann, ist die Performance nicht überragend, aber dafür sehr gleichmässig über den gesamten Bereich der verfügbaren Kapazität. Eine RAID-0 Lösung wäre sicherlich schneller – aber auch nicht so sicher.
Die detaillierten Ergebnisse gibt es auch zum Runterladen als Text-Datei und als Postscript-Datei.

Ergebnisse Viewperf

Ich habe den Viewperf 7.01 runtergeladen und einmal durchlaufen lassen. Folgende Ergebnisse wurden damit ermittelt:

Test Ergebnis
3dsmax-02 12.10
drv-09 36.38
dx-08 57.46
light-06 12.86
proe-02 12.17
ugs-03 15.12

Ergebnisse UT2003

In der folgenden Grafik sind die Ergebnisse vom UT2003 Benchmark dargestellt. Dieser wurde mit dem Becnhmarking-Tool= von HardOCP durchgeführt. Und da ich davon auch noch alte Ergebnisse hatte, habe ich diese mit in der Grafik verwurstet. Alle Tests wurden in 1024×768 durchgeführt ohne Anti-Aliasing und anisotropische Filterung. Folgende Rechner mit folgenden Grafikkarten sind in der Grafik aufgeführt:

  • Athlon 1200, 512 MB SDRAM, NVidia GeForce 2 GTS 32 MB
  • Athlon 1200, 512 MB SDRAM, NVidia GeForce 4 Ti4800 SE 64 MB
  • Intel P4 3.0GHz, 1 GB DDR-RAM, ATI Radeon 9800 Pro 128 MB

Da es sich um teilweise verschiedene Rechner handelt, ist ein direkter Vergleich eigentlich unsinnig, aber ich vergleiche ja nur meine eigenen Rechner. Die Werte zwischen der GF2 und der 4800SE sind auch direkt vergleichbar, da sich dazwischen an der Hardware nichts anderes wesentlich verändert hatte.

Kommen wir nun zu den einzelnen Ergebnissen. Erstmal die Low-Framerates:

Low FPS

Nun die durchschnittlichen Framerates:

Medium FPS

Nun die höchsten erzielten Framerates. Diese waren schon im alten Rechner mit der 4800SE eher utopisch, nun sind sie noch utopischer geworden:

High FPS

Und zum Schluss der Score:

Score

Wie man sehen kann, ist der neue Rechner um ein vielfaches schneller als der alte. Da der alte Rechner aber auch schon über zwei Jahre alt ist und daher auch deutlich langsamer, ist das wirklich nicht weiter verwunderlich :-)