F1: Neue Regeln für 2005

In Sport

Nun ist es soweit, die FIA hat aus “Sicherheitsgründen” neue Regeln für die Formel 1 beschlossen, um die Rennwagen einzubremsen und die Rundenzeiten zu senken. Notwendig war eine Geschwindigkeitsreduktion der F1 sicherlich, denn die aktuellen Geschwindigkeiten gehen dann doch in Bereiche, in denen trotz der deutlich verbesserten Sicherheitsvorkehrungen die Sicherheit der Fahrer nicht mehr gewährleistet ist. Als Beispiel muss man dazu nur den schweren Unfall von Ralf Schumacher in Indianapolis anführen. Wenn er dabei ein wenig Pech gehabt hätte, dann wären die Wirbel nicht angebrochen gewesen, sondern ganz gebrochen, und das hätte sehr schnell zu einer Querschnittslähmung oder gar seinem Tod führen können.

Was sind denn nun die neuen Regeln? Für 2005 werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Ein Motor muss zwei Rennwochenenden halten.
  • Nur noch ein Reifensatz für Qualifying und Rennen, d.h. Reifenwechsel während des Rennens gibt es nicht mehr. Nachtanken ist weiterhin erlaubt.
  • Aerodynamische Änderungen und Beschränkungen an Frontflügel, Heckflügel, Diffusor und Anbauteilen vor den Hinterrädern. Dies soll den Abtrieb um ca. 20% verringern.

Für 2006 kommt dann die gravierendste Änderung, nämlich die Beschränkung der Motoren auf V8 Motoren mit 2,4l Hubraum, bei denen bestimmte Materialien auch nur noch eingeschränkt verwendet werden dürfen. Kleinere Teams (Minardi, Jordan etc.) dürfen bis einschließlich 2007 noch mit den alten 3.0l V10 Motoren fahren, die dann aber eine Drehzahlbegrenzung erhalten werden.

Diese Änderung ist es auch, die einige Motorenhersteller, namentlich Mercedes, BMW und Honda, auf die Palme bringt. Diese argumentieren nachvollziehbarerweise damit, dass dies eine komplette Neuentwicklung der Motoren erfordert, die nicht etwa Geld sparen würde, sondern mehr Geld kostet.

Ob nun diese Änderungen die Formel 1 wirklich interessanter machen werden, bleibt abzuwarten. Die geplante Reduzierung der Geschwindigkeit und damit der Rundenzeiten wird durch die Reifenvorschrift und die Änderungen an der Aerodynamik sicherlich erreicht werden. Ob damit aber auch die Rennen spannender werden und vor allem das Überholen wieder leichter möglich wird, das ist vollkommen offen. Und wenn es nicht leichter wird, in der Formel 1 zu überholen, dann werden die Rennen auch in den meisten Fällen weiter so langweilig sein wie sie es in den letzten Jahren immer waren. Die wenigen Ausnahmen waren meistens Rennen, in denen durch das Wetter der Rennverlauf beeinflusst wurde. Bei Rennen unter trockenen Bedingungen konnte man meistens die Überholmanöver im Rennen, von den Überrundungen mal abgesehen, an einer Hand abzählen. Die Änderung der Motorenregel für 2006 halte ich jedenfalls für lächerlich, denn das kann man dann nicht mehr wirklich “Königsklasse” des Rennsports nennen. Die Motorengröße entspricht dann der Formel 3000, welche zur Zeit mit wenig aerodynamischen Hilfsmitteln und echten Slicks durch die Gegend fährt und interessanteren Rennsport bietet. Der Verzicht auf Aerodynamik und die Ermöglichung von mehr mechanischem Grip wäre auch etwas, was der F1 gut tun würde, denn dann könnte wohl auch leichter überholt werden.