In Sport
Das Golfspiel ist schon eine merkwürdige Sache. Folgende Definition trifft es eigentlich ziemlich gut:
Golf is an ineffectual attempt to put an elusive ball into an obscure hole with implements ill-adapted to the purpose. – Woodrow Wilson
In der letzten Woche nun habe ich genau dieses mal wieder versucht, und das ganze wie üblich mit den verschiedensten Ergebnissen. Man hat die besten Voraussetzungen, bestehend aus einem schönen Golfplatz mit vielen Pinien, gepflegten und breiten Fairways, ein Rough, das man fast nicht so nennen kann, und noch schönere Greens. Das Wetter spielt auch mit, Sonnenschein, angenehme 22 bis 24 Grad, und meistens wenig Wind. Insgesamt also perfekte Bedingungen für ein paar schöne Runden Golf.
Das Problem ist dann aber das Golfspielen an sich. Um mit Mark Twain zu sprechen, Golf is a good walk spoiled. Golf ermöglicht es einem, vollkommen neue Level der Frustration zu finden. Es gibt diese Tage, da fühlt man sich gut, und trifft (fast) jeden Ball. Man fühlt sich eins mit dem Schläger und der Umgebung, der Schwung klappt, die Bälle fliegen in die richtige Richtung, man trifft mit dem Driver den Ball, und die Putts fallen. Natürlich trifft man auch dann nicht jeden Ball so, wie man es möchte (schließlich ist man kein Pro), aber das meiste klappt. Dann aber gibt es diese anderen Tage, an denen man beim Einspielen auf der Driving Range wirklich guter Dinge ist, es klappt einfach. Auf dem Platz aber dann fühlt man sich, als ob man noch nie einen Schläger in der Hand gehabt hätte. Man trifft keinen Ball richtig, die Bälle fliegen links und rechts in die Bäume oder den Bunker, man trifft den Boden und der Ball rollt nur ein paar Meter, und beim Putten gehen auch die kurzen Putts noch daneben. An diesen Tagen verflucht man dann die Entscheidung, überhaupt auf den Kurs gegangen zu sein.
Bei mir war es jedenfalls so, dass es die ersten Tage eigentlich recht gut lief, nach einer ersten Runde zum Kennenlernen des Kurses kam am Folgetag dann eine zweite Runde, die sehr schön war und wo vieles gut klappte. Und das war auf beiden Kursen in Novo Sancti Petri der Fall, und es hat viel Spass gemacht. Dummerweise war dann der letzte Tag mit dem Golf einer der schlechteren, an denen gar nichts ging. Das sorgt dann doch für einen gewissen Frust, vor allem, weil es vorher so schön geklappt hat. Aber da waren bestimmt die Grippostad dran Schuld, die ich mir eingeworfen hatte, weil ich einen Anflug von Halsschmerzen hatte und die Erkältung von vor ein paar Wochen noch nicht vergessen hatte und daher vorsichtig sein wollte. Oder es lag daran, das es da windiger war als sonst. Irgendeine Ausrede findet sich ja gerade beim Golf immer. In jedem Fall lasse ich mir davon nicht vermiesen, dass es viel Spass gemacht hat und ich mit meinem Spiel auch wirklich zufrieden war in grossen Teilen. Daher fällt es dann auch leicht, die eine schlechte Runde zu vergessen, und sich lieber an die anderen zu erinnern. Und da ja, wie schon geschrieben, das Wetter auch hervorragend mitgespielt hat, war es ein guter Urlaub, aus dem ich auch einigermassen erholt zurückgekommen bin. Allerdings befürchte ich, das es nicht sehr lange anhalten wird. Zum Abschluss nun noch ein kleines Zitat extra für Steff:
The reason the pro tells you to keep your head down is so you can’t see him laughing. – Phyllis Diller