GP von Malaysia: 1. Qualifying

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Heute morgen gab es den ersten ernstzunehmenden Speedvergleich in dieser Saison, als die Teams im ersten Qualifying für den GP von Malaysia in Sepang zum ersten Mal unter vergleichbaren und vor allem trockenen Bedingungen mit einem leichten Auto auf die Strecke gingen. Und es gab auch direkt ein paar Überraschungen dabei. Den ersten Platz sicherte sich der Renault-Pilot Fernando Alonso und bestätigte damit die starke Rolle, die Renault dieses Jahr schon prophezeit wurde. Eher überraschend auf dem zweiten Platz liegt Jarno Trulli im Toyota, der Teamkollege von Ralf Schumacher. Trulli fuhr zwar schon in Australien auf den zweiten Startplatz, aber dies lag eher an dem Regenqualifying dort und dem dazu passenden Glück. Allgemein zeigte sich Toyota dieses Wochenende verbessert, denn auch Ralf Schumacher zeigte eine starke Leistung und errang trotz eines Fehlers in der ersten Kurve den fünften Platz.

Dritter im vorläufigen Starterfeld wurde Giancarlo Fisichella, der zweite Renault-Pilot, der den sehr starken Kimi Raikkonen hinter sich lassen konnte. Bester der BMW Williams ist Mark Webber auf dem vorläufigen sechsten Platz, Nick Heidfeld im zweiten BMW erreichte den achten Platz. Zwischen den beiden liegt der Ex-Teamkollege von Ralf Schumacher, Juan-Pablo Montoya im zweiten Silberpfeil, der von Kimi Raikkonen um eine halbe Sekunde distanziert wurde. BAR Honda, die von vielen vor der Saison als Mitfavorit eingestuft wurden, erreichten mit Jenson Button den neunten Platz. Dabei war zu beobachten, dass er im Laufe der Runde langsamer wurde, möglicherweise haben die BAR ein Problem mit den Reifen, diese entwickeln eventuell Graining und sind dadurch in den ersten Runden nicht so schnell wie es möglich wäre. Takuma Sato, der Teamkollege von Jenson Button, erkrankte über Nacht, daher durfte der Ersatzfahrer Anthony Davidson ran, der im letzten Jahr in den Freitagstrainings immer sehr gute Zeiten gefahren ist. Da er dieses Jahr aber nicht Freitags fahren darf und so nur den Vormittag zum trainieren hatte, und auch als erster auf die staubige Strecke musste, erreichte er nur den 15. Platz. Die Red Bull Jaguar zeigten auch in Malaysia wieder, dass sie ein gutes Auto haben, und fuhren auf die Plätze 10 und 11.

Sehr enttäuschend verlief das Qualifying für Ferrari. Weltmeister Michael Schumacher musste zwar auch früh auf die Strecke, was einen gewissen Nachteil darstellt, trotzdem kann man bei Ferrari mit dem erreichten zwölften Platz nicht zufrieden sein. Gute eineinhalb Sekunden Rückstand sind zu viel, auch wenn das Auto im Rennen gut liegen sollte. Noch enttäuschender war Rubens Barrichello, der trotz einer deutlich besseren Piste noch hinter Michael Schumacher auf Platz 14 landete. Zwischen die beiden Ferrari-Piloten schob sich der ebenfalls vom Ferrari-Aggregat angetriebene Sauber mit Felipe Massa, der wieder mal seinen Teamkollegen Jacques Villeneuve deutlich im Griff hatte und diesem 0,7 Sekunden abnahm. Von der Performance von Jacques Villeneuve muss auch sein Teamchef Peter Sauber enttäuscht sein, man hatte sich von dem Ex-Weltmeister sicherlich mehr erwartet. Langsamer als Villeneuve waren nur die beiden Jordan-Piloten auf den Plätzen 17 und 18 sowie die beiden Minardi, die erwartungsgemäss die letzten Plätze belegen. Dabei sind allerdings weder die Jordan noch die Minardi irgendwie konkurrenzfähig, wie die Rundenzeiten deutlich zeigen.

Interessant sind die Rückstände der Ferrari im Training, wenn man sich ein Interview mit Ross Brawn durchliest. In diesem sagt Brawn, dass der neue Ferrari F2005 etwa um eine halbe bis eine Sekunde schneller ist. Wenn man sich dazu den Rückstand von eineinhalb Sekunden ansieht, den die Ferrari heute im Qualifying hatten, dann zeigt das auf, dass auch der neue Ferrari die Konkurrenz wohl nicht in Grund und Boden fahren wird, sondern dass eher noch etwas Arbeit in das Auto gesteckt werden muss. Daher wird wohl die Entscheidung, ob Ferrari schon in Bahrain mit dem neuen Auto antreten wird, auch sehr stark davon abhängen, ob die beiden Ferrari sich im Rennen mit einer guten Performance auf die Dauer durchsetzen können und deutlich in die Punkte fahren können. Falls dies gelingen sollte, was sicherlich nicht leicht werden wird, dann könnte es durchaus sein, dass Ferrari trotz der schlechten Performance im Qualifying weiter mit dem F2004M fährt und lieber den F2005 noch verbessert, bevor sie diesen einsetzen. Sollten aber nur ein paar kleine Pünktchen herausspringen, so wird Ferrari sicherlich schon in Bahrain mit dem neuen Wagen kommen müssen, um den Rückstand in der WM-Wertung nicht zu gross werden zu lassen.