Stille war's...

In PC-Stuff

Ruhig war es hier ja in den letzten Tagen. Aber der Grund dafür steht ja auch nur einen Artikel weiter unten, ein leichter geplanter Umbau meines Rechners hat sich zur mittleren Katastrophe entwickelt. Daher gibts jetzt auch die komplette Story dazu – damit ihr auch was zu lachen habt (Schadenfreude ist ja die schönste Freude).

Der allgemeine Plan sah so aus: Umbau in ein neues Gehäuse, zwei neue Platten (WD2500KS) als RAID1 als Systempartition, und das aktuelle RAID5 erweitern von 3 auf 4 Platten für die Daten. Im Zuge des Ganzen auch eine Neuinstallation von Windows, nach zweieinviertel Jahren kann das nicht schaden. Dienstag ging es also los, alles raus aus dem neuen Rechner, und erstmal rein in das neue Gehäuse, mit der aktuellen Konfiguration, also noch keine neuen Platten. Nur: Er bootete nicht mehr. Nix mehr, nada, niente, schwarzer Bildschirm, nix auf dem Port-80 Monitor zu sehen, gar nix.
Nachdem mein Motherboard nach dem Umbau also die weitere Zusammenarbeit mit den übrigen Komponenten verweigert hatte, hatte ich letzten Mittwoch meinen Rechner zum PCD-Store gebracht, damit die mal einen Blick drauf werfen. Was ich schon ausprobiert habe, hab ich auch gleich mitgeteilt, damit sie sich überflüssige Arbeit ersparen können. Kurz vor Ladenschluß am Abend hab ich dann die Mitteilung erhalten, dass wirklich mein Motherboard hin ist, Prozessor und RAM etc. aber noch funktionieren. Ein neues Board musste also her, am besten natürlich eines, mit dem mein grad mal etwas über 2 Jahre alter Kram noch läuft. Schnell genug war das alles noch, aktuelle Spiele spiele ich nicht, ein echtes Upgrade für mehr Leistung ist also überflüssig. Das heißt also ein Board mit Socket 478 für nen guten Northwood P4, normales PC3200 DDR-RAM (kein DDR2), und natürlich AGP für die Grafikkarte und nicht PCI-Express. Nachdem ich mich dann auf Geizhals mal nach verfügbaren Boards umgesehen habe, hab ich am nächsten Morgen eine Mail mit 6 möglichen Boards mit den von mir gewünschten Ausstattungsdetails an meinen Händler geschickt. Nur: Von den Boards war keines lieferbar. Mein Händler hat mir dann ein ASUS P4P800-E Deluxe empfohlen, das ich mir mal angesehen habe, und dann für ausreichend erachtet habe. Eigentlich wollte ich ja eines mit nem i875P Chipsatz, keinen i865PE. Aber geht auch so. Und das Board hatte einen riesigen Vorteil: Es konnte schon am Nachmittag da sein. Also bestellt, und dann am Abend zum Händler, um den Kram abzuholen. Eigentlich sollten die das direkt einbauen, sie sind aber nicht zu gekommen, weil nur einer da war für Laden und Werkstatt. Eigentlich hatte ich ja nach der schlechten Erfahrung von Dienstag abend keine Lust, mir noch evtl. ein Board zu zerstören, außerdem hatte ich eh schon den ganzen Tag Kopfschmerzen aber dann hab ich das doch erstmal mitgenommen, um es einzubauen.

Daraus wurde dann aber nichts, denn nachdem ich das alte Board draussen hatte, stellte ich fest, dass mein CPU-Kühler nicht da war, der ist wohl im Laden geblieben. Da lag er gut, und ich konnte doch nichts einbauen. Macht auch nix, richtige Lust hatte ich ja sowieso nicht. So fuhr ich dann Freitag morgen wieder zum Shop, gab Gehäuse und neues Board ab, und hab denen viel Spaß beim Einbau gewünscht, und am Abend konnte ich dann alles abholen. Dann begann der richtige Spass, nämlich der Einbau meiner alten Platten ins neue Gehäuse. Bei vier Platten ist das schon etwas Arbeit, vor allem die Verkabelung davon. Dabei stellte ich dann fest, dass an einer der drei SATA-Platten aus dem RAID der SATA-Stecker abgebrochen war! Wie ist denn das passiert? Ich hab keine Ahnung, es muss wohl irgendwann passiert sein, als ich das erste Mal alles eingebaut bzw. dann wieder ausgebaut hatte, nachdem das Board nicht ging. Dreck, eine Platte im Arsch. Daten zum Glück nicht, dazu hat man ja ein RAID5. Und da ich das RAID grad auf 4 Platten statt 3 erweitern wollte, hatte ich sogar eine genau passende Ersatzplatte da. Also die eingebaut, alles angeschlossen, verkabelt, Strom dran, und der spannende Moment: Einschalten.

KAWOMM Ein Blitz zuckt im Rechner, und nix geht, und ich hab einen halben Herzinfarkt. Nix dreht sich, kein Lüfter, kein gar nix, kein alles. Ich fluche erstmal in erheblicher Lautstärke rum, ich frag mich ja, was meine Nachbarn sich da gedacht haben. Und vor allem hab ich keine Ahnung, was da passiert ist, denn die Verkabelung ist in Ordnung! Nochmal alles gecheckt, einen Lüfter anders angeschlossen, nochmal eingeschaltet, und alles läuft an. Uff! Scheinbar doch ein bißchen Glück gehabt. Der Rechner bootet, das RAID beschwert sich, dass es kaputt ist (piep-piep), aber nachdem ich (piep-piep) die neue Platte aktiviert habe, startete dann auch der Rebuild (endlich kein piep-piep mehr). Währenddessen hab ich dann neu gestartet, weil ich ja auch Windows mal wieder booten wollte, schließlich funktioniert das RAID auch in einem Rebuild. Nur: Das ganze ist arschlahm. Jedenfalls bootete Windows so vor sich hin, und musste natürlich erstmal alles neu erkennen, weil das Board gewechselt wurde. Daher hatte ich auch keine Maus, weil die am USB-Bus hing, welchen Windows noch nicht erkannt hatte. Und dazu ein Dutzend Dialoge vom Hardware-Assistenten, der neue Hardware entdeckt hatte (welche Überraschung!), die ich aber nichtmal per Tastatur bedienen konnte, weil so ein blöder ATI-Dialog sich darüber geschoben hatte, der sich darüber beschwerte, dass kein ATI-Treiber installiert ist (woher kommt denn dann der Dialog?). Jedenfalls dauerte es so grob geschätzte 40 Minuten, bis mein Windows der Meinung war, alles erkannt zu haben und ich auch wieder USB und eine Maus hatte. Ich hab dann erstmal die 300 Mails der letzten Tage gelesen (mark all read), und dann noch ein paar andere Daten gesichert (Datenbanken von verschiedenen Applikationen, Mails, etc.). Danach hab ich den Rechner erstmal in Ruhe gelassen, denn während des Rebuilds vom Array konnte man eh nichts vernünftiges machen.

Samstag dann wollte ich zwei neue Platten einbauen, die am ICH5 als RAID1 laufen sollten. Einbau klappte auch problemlos, nur wollte der Rechner mit zwei RAIDs irgendwie nicht richtig booten, obwohl vorher noch alles ging. Also das ICH5-RAID wieder deaktiviert im BIOS, erstmal altes Windows booten, damit ich dann eine schöne Neuinstallation machen kann. Ein schöner Plan, nur: Auch mein altes Windows bootete nicht mehr. Direkt nach dem Beginn des Bootvorgangs kam ein Trap 06 auf schwarzem Bildschirm, ein paar Registerauszüge, und nix mehr. Und ich brauchte das Windows, denn da waren noch die Daten drauf für die blöde Diskette, die man für XP braucht, wenn man einen RAID-Treiber nutzen will. Ich hab ja auch noch ein Notebook da, aber das hat kein Diskettenlaufwerk, wie ich dann festgestellt habe. Wozu auch, gibt ja USB-Sticks, nur Windows XP mag die im Setup nicht, auch nicht mit Floppy-Emulation. Na gut, boote ich halt mit Knoppix, das geht bestimmt auch damit irgendwie. Gesagt, getan, nur leider war das Floppy-Laufwerk auch tot. Das hatte ich vorher möglicherweise mal falsch angeschlossen, denn der Stecker davon hatte weder eine Aussparung für das Kabel, noch eine Beschriftung für Pin 1. Shit happens. Da sitze ich nun vor meinem Rechner, XP bootet nicht, nagelneue Platten für ein RAID1 da, aber ich kann es aber nicht installieren, da ich keine verf(piep) Floppy habe. Also nochmal raus, mal wieder zum PC-Händler, und eine frische Floppy gekauft. Dort hab ich mir auch direkt die Diskette mit dem RAID-Treiber machen lassen, sind ja nette Jungs, die machen das auch für einen. Und eine USB-Floppy hab ich mir auch direkt noch mitgenommen, falls auf der Disk doch nicht der richtige Treiber drauf ist. Nachdem ich dann auch noch im Supermarkt vorbeigefahren bin und erstmal noch genug zu Essen fürs Frühstück und den Rest des Wochenendes gekauft hate, ging es zurück nach Hause, und nach dem Frühstück (war ja schon ein Uhr) ging es dann wieder an den Rechner. Neue Floppy eingebaut, diesmal richtig verkabelt, schließlich hatte die ja auch einen Stecker mit Aussparung, neue Platten wieder angeschlossen, und auf gehts. RAID 1 eingerichtet, anderen RAID-Controller raus (das Windows-Setup mag es nicht so sehr, wenn schon andere Laufwerke da sind, es vergibt dann erstmal komische Laufwerksbuchstaben für das Installationslaufwerk, das hatte ich schonmal), XP CD mit SP2 eingeworfen, und es bootet! Hurra. Beim ersten Mal war ich natürlich zu langsam mit dem Drücken von F6 für zusätzliche Treiber, also schnell Reset gedrückt und das Ganze nochmal. Danach ging es dann aber fix, Setup lief durch, und nach dem ersten Einrichten von XP konnte ich dann auch mal das alte RAID wieder reinsetzen. Das ging auch problemlos, und ich hatte ein nacktes XP mit SP2, und dank der Winboard.org CD auch alle Patches schon drauf. Und das alte RAID5 konnte auch gelesen werden, nur booten wollte es halt nicht mehr, aber meine Daten waren alle noch da. Der Rest des Samstags bestand dann daraus, mehrere Gigabytes von Daten von der alten Installation auf die neue zu kopieren, und Programme zu installieren und gesicherte Daten einzuspielen. Verloren habe ich nix, alles noch da, nur dauert es halt eine Weile, bis alle notwendigen Programme wieder installiert sind. Dabei liebe ich ja Programme, die man einfach so von einer Platte auf die andere kopieren kann, und die dann noch laufen (z.B. Eclipse). Den Rest muss man leider neu installieren. Bis da alles wieder da ist, wird aber noch eine Weile dauern, ich installiere die Sachen erst dann, wenn ich sie brauche, das entsorgt dann auch viel überflüssigen Krempel, sozusagen der Frühjahrsputz für Software.

Achja, dann war da ja noch die Platte mit dem kaputten SATA-Stecker. Dazu schreib ich dann in den nächsten Tagen noch etwas. Nur eines: Superkleber kommt dann auch noch vor.