In Sport
Jetzt ist sie nun vorbei, die WM 2006. Italien ist Weltmeister, und Deutschland ist Weltmeister der Herzen. Das ist ja zumindest etwas, obwohl der richtige Titel natürlich schöner gewesen wäre. Vier Wochen lang gab es viel Fußball, viele Analysen, viele Plattheiten in den Übertragungen, aber das ist man ja gewohnt, gute und weniger gute Spiele, grossartige Berichte auf dem besten Sportblog, und ein Finale mit einem ganzen Stück Dramatik, gekrönt von der Tätlichkeit von Zinedine Zidane, die zu Recht mit einer roten Karte geahndet wurde. Wie dann allerdings die FIFA hingehen kann und Zidane zum Spieler des Turniers küren kann, verstehe ich nicht. Ok, es ist eine Abstimmung unter Journalisten, aber einen Spieler, der im Finale eine solch grobe Unsportlichkeit begeht, sollte man nicht auch noch mit dieser Trophäe auszeichnen. Das hat im Fußball nichts verloren.
Aber zurück zu den schönen Seiten der Weltmeisterschaft. Deutschland hat sich viel, viel Respekt und vor allem Sympathien verschafft in der Welt, vor allem durch die Freundlichkeit, die allen Besuchern entgegenschlug. Zumindest während der WM herrschte eine großartige Stimmung im Land, auch getragen von den ausgezeichneten Leistungen der Nationalmannschaft. Hoffen wir, dass diese Stimmung uns noch eine Weile erhalten bleibt, bevor der graue Alltag uns alle wieder einholt. Mir gefallen weiterhin einige Dinge nicht so, wie sie bei der WM abgelaufen sind (Kartenverkauf, Bannmeilen etc.), aber man kann doch sagen, dass es eine tolle Veranstaltung war. Nur: was machen wir denn jetzt abends? Da muss man sich erstmal wieder umgewöhnen – aber das wird schon wieder. Und ich hab auch abends mal wieder Zeit, ein bißchen Golf zu spielen, oder ins Kino zu gehen, Musik zu hören, gute Bücher zu lesen.